ver.di überwältigt von Streikbereitschaft
Die Beteiligung an den Warnstreikaktionen von ver.di in Augsburg war am Donnerstag höher als erwartet. Kurzzeitig ging deshalb gar nichts mehr im ver.di-Haus Am Katzenstadel 34. »Wir haben die Teilnahmebereitschaft im Verkehrsüberwachungsdienst und in den Bürgerämtern massiv unterschätzt und wurden in der Geschäftsstelle überlaufen«, gab Florian Böhme am Donnerstagnachmittag unumwunden zu. Zeitweilig waren mehr als 90 Streikende in der Geschäftsstelle versammelt.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeitgeber mit einer solchen Beteiligung gerechnet haben. Sowohl im Bürgeramt als auch im Verkehrsüberwachungsdienst soll es nach unseren Informationen nur sehr wenige Beschäftigte gegeben haben, die unserer Aufforderung zum Warnstreik nicht gefolgt sind«, formuliert Florian Böhme ein erstes Resümee nach den heutigen Arbeitsniederlegungen. Insgesamt beteiligten sich an den Arbeitsniederlegungen am Donnerstag annähernd 200 Beschäftigte des Tiefbauamtes, der Stadtentwässerung, der Bürgerämter und beim
Verkehrsüberwachungs- und Ordnungsdienst der Stadt Augsburg beteiligt.
Für Freitag wird die Gewerkschaft ver.di in der Tarifrunde öffentliche Dienste folgende Bereichen jeweils zwischen 7.00 und 9.00 Uhr zu stundenweisen Arbeitsniederlegungen auffordern und auch Kundgebungen durchführen:
- Beschäftigte des Tiefbauamtes (öffentliche Beleuchtung und Verkehrstechnik und Straßenbau) mit Dienstsitz Schwimmschulstraße
- Beschäftigte des aws Depot Göggingen und aws Depot Nord (Oberhausen)
- Beschäftigte des Nordfriedhofes und des Friedhofs Göggingen
- Beschäftigte des Sport- und Bäderamtes in der Schwimmschulstraße
Insgesamt, so Florian Böhme, werden sich am Ende der Woche circa 600 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei der Stadt Augsburg und den Stadtwerken Augsburg an den Aktionen der vergangenen Woche beteiligt haben. »Die Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr für die Auszubildenden findet eine breite Unterstützung,« so Böhme. »Auf die Straße getrieben hat die Beschäftigten aber der Angriff der Arbeitgeber auf die Zusatzversorgungskassen, es liegt jetzt an den Arbeitgebern diese Situation zu entschärfen.«